In Baumärkten und im Internet werden massenweise nutzlose Nisthilfen für
Insekten angeboten.
Oft sind die hübschen Häuschen mit Kammern für Schmetterlinge versehen, oder aber Tannenzapfen, Ziegel und Rinde zieren die Fächer.
Wer glaubt, dass diese schnell gefüllten Behausungen irgendeinem Lebewesen nutzen (außer der Firma, die diesen Schrott herstellt), sollte sich lieber auf anderen Webseiten oder über Wildbienen
bei "Wildbiene.com" informieren.
Schmetterlinge wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs überwintern auf frostfreien Dachböden oder aber im Keller. Das Märchen, seltene Falter würden diese Nisthilfen nutzen, ist
Verkaufsstrategie.
Meistens überwintern Schmetterlinge als Raupe, Puppe oder Ei.
Hoffentlich werden demnächst nicht Raupen- Eier- oder Puppenhäuschen angeboten.
Tipp: (Bienenhotel Konservendose)
Die Skizze zeigt so ein fehlerhaftes Insektenhotel.
Ohrenkneifer, Marienkäfer oder Florfliegen benötigen Nisthilfen wie die angebotenen eher nicht.
Die Ästchen ohne Löcher sind gut gemeint, aber welche Wildbiene schafft es, darin eine Bruthöhle zu nagen?
Viel Wildbienenarten benutzen Käferfraßgänge in Baumstämme.
Einige Wildbienenarten benötigen schon eher markhaltige Stängel, oder Hohlräume von 3-8mm.
Außerdem sollten insbesondere die Röhrchen und Stängel durch Maschendraht davor geschützt sein, von Vögeln herausgezogen zu werden.
Genau diesen Schutz bieten viele Wildbienenwohnungen nicht.
Stattdessen wird Maschendraht vor den Tannezapfen und der Rinde damit diese nicht herausfallen angebracht, Diese
Ziegelart ist ebenfalls unbrauchbar.
Schade, wenn man für ein nutzloses Insektenhäuschen Geld ausgibt.
Ein Wildbienenhaus sollte etwa so aussehen
Viele Wildbienenarten haben Wohnungsnot.
Mit etwas Geschick ist so eine Wohnung schnell zusammen gezimmert.
Wer nicht basteln mag, kann auch einzugsfertige Brutziegel bestellen
Für den Bastelfreak mit blütenreichen Garten
Eine Wildbienenwand mit Schilf- und Bambusröhrchen sowie Lehmbehausungen hilft den Wildbienen.
Wichtig ist, dass solche Behausungen mit Maschendraht vor Vögeln geschützt sind.
So sollte der Abstand des Drahtes zu den Röhrchen und dem Lehm mind. 2-3 cm betragen. Bei einem Maschendraht mit einer Lochgröße von 1-2cm2 können die Bienen bequem ihre Nisthöhlen erreichen. Ein Plexiglasdach über der Konstruktion schützt vor Nässe und gibt genügend Licht und Wärme.
Baumscheiben aus Eiche oder Buche, Steine mit Löcher, Schilf, Bambus, Lehm mit wenig Sandanteil.
Zweige mit Hohlräumen oder Mark zum selber ausnagen von Disteln, Brombeere, Himbeere, Beifuß, Sommerflieder (Buddleja), Wildrose oder Stängel von Königskerzen so
wie.Herzgespannstängel.sind bestens geeignet.
Langsames Bohren in Holz ist wichtig.
Weichholz wie Fichte ist nicht geeignet (unsaubere Bohrlöcher, Harzbildung)
Das Holz sollte trocken und abgelagert sein. Frisches Holz mindestens 1 Jahr langsam im Freien luftig und nicht in der prallen Sonne trocknen.
Achten Sie darauf, dass Sie die Löcher nicht durchbohren.
Tipp.
Schilfröhrchen.
Mit einer Laubsägge lassen sich saubere Schnitte machen.
Bitte immer am hinteren Ende das Knötchen drann lassen.
Viel Spaß beim werkeln.
Noch ein Hinweis...
"Wildbienen stechen nicht"
Es gibt wohl Arten die das könnten, aber auch nur dann, wenn sie in der Hand kräftig gedrückt werden.